Es gibt wirklich viele Songs mit dem Namen „Seventeen“ und ich behaupte unverfroren, dass ausnahmslos alle gut sind: Schauen wir uns zum Beispiel den Titel von Sharon Van Etten oder Peach Pit oder Troy Sivan oder Ilgen-Nur an! Oder eben den Song der Woche von Tomberlin. Es ist ein zauberhaftes, ruhiges Lied, das die Liebe als dieses ominöse Angsteinjagende und viel zu große Ding beschreibt, dass es für siebzehnjährige nun mal ist… Die Gitarre klingt so wahnsinnig soft und lullt einen förmlich ein und die Schlichtheit des Songs ist letztlich, was ihn so groß macht. Denn anstatt im Refrain oder in der Bridge aufzugehen, verbleibt Tomberlin bei dieser Single in den stillen kleinen Momenten und spielt mit den imperfekten Momenten ihrer hohen Stimme. Es ist ein optimales Lied für einen Spaziergang in der Dämmerung dieser kalten Tage. Dick eingemummelt in einen Schal, der so groß ist, dass man sich an jeder Kreuzung in Tippelschritten mit dem ganzen Körper Links-Recht-Links drehen muss. Dazu diese zerbrechlichen Klänge zu hören macht einen noch
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Doch zwischen badenwürttemberg’scher Idylle und großem Stadionrock liegen gleich mehrere Welten. Daher ist es kein Wunder, dass sie sich auf „Hiraeth“ ganz dem unbestimmten Vermissen widmen, das die Jugend durchzieht: Man will irgendwas, etwas muss passieren, ganz egal was - Hauptsache, dieses Verlangen wird endlich gestillt. Das verstricken sie geschickt mit dem Chorus, der noch eine Spur zu zaghaft ist, aber nichtsdestotrotz aufgeht und etwas auslöst.Whitepaper sind noch ganz am Anfang. Vielleicht ist es diese leichte Naivität, die den vier Jungs aus Karlsruhe so viel Charme verleihen. Mit ihrer letzten Single „Hiraeth“ haben sie auf jeden Fall einen ziemlichen Satz gemacht. Waren sie auf der ersten EP vielleicht noch etwas auf der Suche, scheint die Indie-Band jetzt ein bisschen entschlossener vorauszugehen. Der Song ist Bandmusik der klassischsten Art, bringt mal wieder das Klavier in die Welt des melodiösen Rocks. So wird den starken Gitarren eine Spur der Leichtigkeit untergemischt und wird zusätzlich von den Harmonien der zwei Leadsinger getragen. Bekannte Muster, die The Killers oder Snow Patrol schon ausprobierten, haben Whitepaper scheinbar verinnerlicht und angewandt.
Solltet ihr Baby Queen bislang noch nicht auf eurem Radar haben, dann ist hier und jetzt der Zeitpunkt, das zu ändern. Die Newcomerin hat es nämlich in sich und versteht es, jeden Raum in eine Party zu verwandeln. Der Song "Want me" macht in erster Linie sau viel Spaß! Direkt aus London kommt das Brit-Pop-Spektakel par excellence der selbst ernannten Königin, die mit zynischem Blick auf die Teenagerkultur blickt und sie mit einer wahnsinnigen Lässigkeit umkrempelt. Es ist poppig, es hat Gitarren und dem ist nichts hinzuzufügen. Wessen Kopf bei den tanzenden Klängen aber an platte Partyhymnen denkt, dem wird hier ein ignorantes Schnippchen geschlagen.Die Debüt-EP "Medicine" kommt zwar ausgelassen, daher hat es textlich aber absolut in sich. So eröffnet Baby Queen scheinbar lapidar die EP mit den Worten "Death and guns and beating the gay kids up, It doesn’t happen to you, so why give a fuck?" auf dem Song Internet Religion. Wem das noch nicht reicht, der kann sich auf "Want me" davon überzeugen lassen, wie sie zu einem Preisgesang über toxische Körpernormen und sozialer Abhängigkeit den Dancefloor einnimmt.
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