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Laute leise töne

Checkpoint (Nie Game Over)

5/1/2019

5 Comments

 
Ein ach so Frohes Neues Jahr ist da und das Internet explodiert vor lauter Rückblicken und Zukunftsvisionen. Die Gesellschaft scheint sich in Menschen zu teilen, die eine Liste an Vorsätzen anfertigen - vorzugsweise in geschwundener Schönschrift, dekorativem Tape und möglichst tiefsinnig wirkende Nichtigkeiten - und Menschen die Neujahrsvorsätzen mit Spott gegenübertreten, um ja nicht die kostbare Individualität aufs Spiel zu setzen. Die vergangenen Jahre habe ich versucht diesen Konflikt mit Musik zu kompensieren und Silvester mit lautem Feel-Good-Indie oder dröhnenden Bässen zu versüßen, um mir mit einem Krachen eine Scheiß-Egal-Haltung aufzuzwingen. Doch dieses Jahr habe ich mich ganz bewusst für einen Song entschieden, der mich in angemessener Stimmung auf den Weg durch die nächsten 365 Tage schickt und meinen Rückblick auf 2019 schon heute ermöglicht.

Checkpoint (Nie Game Over) - Bilderbuch

Rhythmisches Keyboard, ein melodiöser Bass, ansteigende Lautstärke - Pause und dann ein lässiges Popspektakel! Nach nur wenigen Takten sollte klar sein, das diese vor Sexappeal strotzenden Klänge nur von Bilderbuch stammen können. Noch bevor Maurice Ernst in nonchalantem Singsang über ein musikalisches Bett aus wabernder Coolness tänzelt, spürt man den Song in den Körper übergehen. Meine Schultern lockern sich und meine Hüften winden sich sacht vor und zurück, während mein Kopf ganz locker von dem Track verdreht wird.
Die Melodie hat meinen Körper fest im Griff und die Warnung Oh Baby pass auf dringt direkt in mich hinein. Der Song gibt mir das Gefühl, dass ich etwas fühl und verpackt mich dabei in ein Vakuum der Gelassenheit. Es ist eine zarte Motivation, die sich angenehm und gesund in mir ausbreitet. Der erste Checkpoint des Songs schmeißt mich direkt in einen Startblock für ein Rennen, dass ich nur mit einem gechilltem Hüftschwung für mich entscheiden kann. Aus der Stimme geht eine Wahrhaftigkeit und Ernsthaftigkeit hervor, die sich in mein Tanzen einmischt.
Immer wieder brechen Gitarren und Barr aus den Patterns aus, und bewegen sich um die Begleitung, spielen die Melodie an und schärfen mein Bewusstsein für die Detaillliebe Bilderbuchs. Hier und da ein kleiner Checkpoint, ein rascher und dennoch geschärfter Blick zurück und ein paar nach vorne... Das umwerfende Echo Checkpoint Huh bricht in der finalen Minute aus dem Interpreten heraus und automatisch will ich mit erhobenem Zeigefinger eine große Treppe hin abschreiten. Der Song schafft eine Kombination aus einer Gelassenheit und Motivation, aus besonnendem Ernst und funkelnder Stärke. Die Gitarre spielt weiter kleine Verzierungen über die funky Akordprogression und der Song klingt aus mit einem englischsprachigem Sample, der das beschriebene Checkpoint-Gefühl nicht besser zusammen fassen könnte. Eine kurze, sachliche Abfolge von Fragen, vor dem nächsten Schritt und schließlich ein Startschuss.

Es sind diese kleinen Erkenntnisse die den Song, das unbesorgte Pass auf, dass den so perfekt für das kommende Jahr machen. Überschwängliche Wut über das politische 2018 mit einem Durchatmen betrachten und ein paar kleinere Schritte in die gesellschaftliche Zukunft machen, die von Empörung getragen werden, von Empörung und einem kleinen Wechselschritt, der mir etwas mehr Leichtigkeit gibt, um nicht zu verkrampfen, zu verharren oder vor lauter Druck zu verzweifeln. Aufbruchsstimmung, aber mit Attitüde, mit Achtung, mit weniger Druck und weniger Furchen auf der Stirn. Ich will ihn verinnerlichen und das Gefühl, das sich in mir ausbreitet, wenn er mich in seine viereinhalb minütige Welt zieht, über die kommenden zwölf Monate herrschen lassen.
Amen.
5 Comments
amber miller
5/1/2019 23:13:30

I couldn't think of a better way to describe the way this song makes me feel 😄

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Maurice Ernst
7/1/2019 23:12:25

löl was ist das denn für ein quatsch

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Keynes
8/1/2019 18:54:42

Der Weg zum Erfolg ist scheinbar gepflastert mit Kritikern haha

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girl from the American continent
16/1/2019 16:06:47

I think it's one of the many points of view you can have when you listen to this incredible song, I very much agree with you, the whole album is a hymn, different sounds that are like "homemade and minimalist". Lyrics that seem ironic as an involuntary criticism that has shone in the last 3 albums and without forgetting that sexy rhythm that you can feel in your hips. It is a band that, to be honest, exceeded my expectations of what is now international music, where everything is very similar, but they give it a touch and everything seems magic, love, sadness and passion, like from another planet. <3

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Nicholas Wall link
16/11/2022 07:19:56

Brother financial weight hand decide.
Tax including nothing will million tax.
Party drive deal. Mean alone five play effect. Two great time box.
Both impact off imagine stuff avoid pick.

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